Methode

Wie funktioniert die Pränatal- und Geburtstherapie?

Pränatal- und Geburtstherapie, Geburtsprozessworkshop? – Das klingt ziemlich kompliziert. Und vielleicht ein wenig abgehoben. Ich muss gestehen: Wenn mir früher jemand gesagt hätte, dass die Zeit, die ich im Bauch meiner Mutter verbracht habe, mein ganzes Leben so sehr beeinflussen würde – ich hätte wohl gelacht. Erst durch die Erfahrung am eigenen Leib ist mir der Zusammenhang zwischen vorgeburtlichem Erleben und alltäglichem Handeln und Empfinden unmittelbar klar geworden. Es war an einem Workshop bei Franklyn Sills, als mein Körper unwillkürlich seltsame Bewegungen machte, die ich nicht verstand, begleitet von Emotionen, die ich nicht einordnen konnte. Mein Körper zeigte Geburtsmuster.

Wie ist das möglich? Forscher und Therapeuten wie William Emerson und David Chamberlain haben durch die Beobachtung von Babys und die therapeutische Arbeit mit Erwachsenen herausgefunden, dass Menschen über eine Körpererinnerung an die Zeit vor der Geburt verfügen. Chamberlains Buch „Woran Babys sich erinnern“ (1990) gilt inzwischen als Klassiker der modernen Psychologie und Psychotherapie.

Die Entdeckung der pränatalen Dimension hat meine therapeutische Arbeit nachhaltig verändert. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der pränatalen Person – gestützt auf die Forschungen in Pränatal-, Geburts- und Babyarbeit von Ray Castellino und Franklyn Sills. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass das ungeborene Wesen über ein Wahrnehmungs- und Reaktionsvermögen verfügt, das unabhängig von der Entwicklung des Gehirns ist. Es erlebt nicht nur ganz bewusst sein eigenes Wachsen und Werden von der Zeugung, über Einnistung, Entdeckung der Schwangerschaft bis hin zur Geburt, es nimmt auch die Welt ausserhalb des Mutterleibs wahr, das Feld, in das es geboren wird. Und ganz offensichtlich hat alles in dieser Zeit Erlebte und Erfahrene eine zutiefst prägende Wirkung auf die Menschen. Hier sind die Wurzeln unserer grundlegenden Lebens- und Beziehungsmuster und unserer tiefsten Überzeugungen. So kann zum Beispiel ein Baby, das seine Mutter während der Geburt nicht gespürt hat, weil sie anästhesiert war, und anschliessend für mehrere Stunden von ihr getrennt wurde, als erwachsener Mensch unter grossen Trennungsängsten und einem tiefen Misstrauen in Beziehungen leiden.

Fachausbildung

Der Weg vom Sein zum Dasein

Geburtsprozess-Workshop

Die Geburt als zentrales Erlebnis auf deinem Lebensweg

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